Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann. Marie von Ebner-Eschenbach
Ein neues Jahr ist angelaufen. Es bringt - wie jedes Jahr - ganz eigene, neue Herausforderungen, neue Erfahrungen, neue Erkenntnisse und neue Chancen mit sich. Daraus entstehen mitunter Dynamiken, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Je unterschiedlicher die Teams aufgestellt sind, was die darin versammelten Qualifikationen, unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und Altersstrukturen betrifft, um so heftiger können die Auswirkungen dieser Dynamiken sein.
Hinzu kommt, dass der Mensch im Laufe des Lebens unterschiedliche Phasen durchlebt. Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass insbesondere im Übergang der Lebensmitte eine besondere Transformation im menschlichen Gehirn vor sich geht:
Während in der ersten Lebenshälfte das Gehirn noch sehr flexibel und dynamisch auf Situationen reagiert, stabilisieren sich die Verhaltensmuster in der zweiten Lebenshälfte und können bewusst abgerufen werden.
Im Alltag bedeutet dies, dass in jungen Jahren zur Lösung eines Problems schnell eine Vielzahl von Lösungen abrufbar und auch anwendbar ist, was manchmal auch mit einer gewissen Ungeduld verbunden ist. In der zweiten Lebenshälfte kann aus dem Erfahrungsschatz gezielt und bewusst ein Lösungsansatz gewählt werden. Dieser wird bestenfalls mit Geduld in seiner Wirkung reflektiert, sodass gegebenenfalls "nachgesteuert" werden kann. Dabei ist der zur Verfügung stehende Erfahrungsschatz umso größer, je größer die Sammlung in jungen Jahren ist.
Die Auswirkungen dieses Wandels in den Gedächtnisstrukturen und Lösungsstrategien im Laufe des menschlichen Lebens, erkennen Sie als Führungskraft möglicherweise an sich selbst wieder. Vermutlich können dies auch im Handeln Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrnehmen. So können Sie als Führungskraft dieses Wissen und diese Dynamiken gezielt für sich und für die Ihnen anvertrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwenden, im Sinne des Zitates:
"Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann."
Das Jung-Bleiben im Sinne dieses Zitates bezieht sich nicht auf den Körper, zu dem im Übrigen auch das Gehirn gehört. Es bezieht sich auch nicht auf einen Gesundheits- und Körperkult, der im Alter auf jeden Fall in eine Sackgasse führt. Es bezieht sich stattdessen auf die Haltung zum Leben und zu den Mitmenschen und ist ein wesentlicher Teil von Bildung, unabhängig vom Alter.
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Verwaltungsleiterin eines Verbunds mehrerer Kindertageseinrichtungen. Nach ihrem Studienabschluss (Geschichte, Interkulturelle Kommunikation und Slavistik) arbeitete sie im Wissenschaftsmanagement an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2020 ist sie Dozentin und Beraterin für Führungskräfte im Bildungsbereich.