“Auf so manche Lust der Welt lernt man früh verzichten. Was uns bis zuletzt gefällt, sind Bilder und Geschichten” Paul Heyse (1830 - 1914)
Was Paul Heyse im vorigen Jahrhundert in seinem Zitat schon ahnt, ist heute selbst in der Wissenschaft eine verbreitete Annahme, beispielsweise im bildungstheoretischen Ansatz des "storytelling": Der Mensch zeichnet sich in seiner Bewusstseinsbildung unter anderem dadurch aus, dass er Geschichten erzählen kann - und sich besonders hingezogen fühlt zu Geschichten, die in lebhaften und bunten Bildern erzählt werden. Von der von Paul Heyse so benannten "Lust" der Menschen profitieren in diesen Tagen Instagram, Snapchat, Youtube, Netflix, genau so wie alle Nachrichtendienste und Filmproduzenten. Ziel der genannten Medien ist es, die Menschen möglichst lang freiwillig auf ihrer Plattform zu halten - und es gelingt ihnen oft sehr gut, unabhängig vom Alter, der sozialen Herkunft, der Nationalität, dem Geschlecht etc.
Erfolge von Organisationen und Teams, welche scheinbar wie von Zauberhand und im "flow" erreicht wurden, haben oft dieselbe Wurzel wie das oben beschriebene Phänomen. Daher möchte unser heutiger Impuls zeigen, inwiefern "bunte Bilder und Erzählungen" gute und wirkungsvolle Führungsarbeit ausmachen und unterstützen.
Strukturen, Prozesse, Anweisungen oder gar Befehle können lediglich einen klaren Rahmen zur organisatorischen Orientierung geben. Es sind jedoch die Zielbilder, die Visionen und die Geschichten über vergangene gemeinsame Erfolge, welche inspirieren, verbinden und Menschen über sich hinaus wachsen lassen. Außerdem fühlen sich so erzielte Erfolge überraschend leicht an.
Gerade in herausfordernden Situationen, wenn die Zeichen der Teamentwicklung auf "Sturm" stehen, oder wenn viele Veränderungen für Verunsicherung sorgen, fühlt sich der Alltag grau und steinig an. In diesen Zeiten geraten die schönen und bunten Zielbilder, die Visionen und die Erfolge der Vergangenheit in den Hintergrund. Denn wer kann bzw. will sich in Zeiten operativer Hektik schon mit "alten Geschichten" aufhalten? Doch gerade in diesen "steinigen" Zeiten kann eine Besinnung auf diese schönen Bilder und Geschichten wirken wie die Blume in unserem heutigen Bild.
Wie oben beschrieben, zeigen Social Media, wie Menschen von emotionalisierenden Bildern und Erzählungen im positiven Sinn ergriffen werden. Diese positive Wirksamkeit kann in der Führungsarbeit genutzt werden, indem Zielbilder umso lebendiger und somit besser spürbar und greifbar gezeichnet, bunt ausgemalt und ausgeschmückt werden. Ergänzt um Geschichten über gemeinsame Erlebnisse, gemeinsam erreichte Ziele und gemeinsame Visionen wirken sie wie die Blume im obigen Bild. Sie lassen das Gelingen und das "Wozu?" im Vordergrund strahlen, während der Alltag in seinem "operativen Grau", mit seinen Problemen und Unannehmlichkeiten in den Hintergrund rückt.
So können uns Paul Heyses Worte im Alltag helfen:
"Auf so manche Lust der Welt lernt man früh verzichten. Was uns bis zuletzt gefällt, sind Bilder und Geschichten." Er erinnert uns damit daran: Über das "storytelling" in der Führungsarbeit können wir uns besser auf Dinge einlassen, die sich nach grauem Alltag anfühlen - wenn dadurch deutlich wird, dass die damit verbundenen Anforderungen einzahlen auf die großartigen Ziele und Visionen, die gemeinsam entwickelt wurden.
Was bedeutet das konkret in der Praxis?
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Geschäftsführer
Berater und Führungskräfte-Coach mit umfassender Erfahrung in der Organisationsentwicklung, Change-Management, Projektmanagement und Prozessmanagement.
Nebenberuflich Verwaltungsleiter und Dozent für Finanzmanagement.
Laura Hölzlwimmer, M.A.
Geschäftsführerin
Verwaltungsleiterin eines Verbunds mehrerer Kindertageseinrichtungen. Nach ihrem Studienabschluss (Geschichte, Interkulturelle Kommunikation und Slavistik) arbeitete sie im Wissenschaftsmanagement an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2020 ist sie Dozentin und Beraterin für Führungskräfte im Bildungsbereich.